Kerstin findet die Nachricht:
Ein kleines Sommerloch hat uns überkommen – bitte verzeiht, dass es hier etwas ruhiger zuging.
Ich habe vorgestern auf ARD extra eine Wiederholung einer WDR Reportage gesehen, die mich sehr befügelt hat. Die Sendereihe „cosmo TV“ ist vor dem Hintergrund entstanden, ein „Integrationsmagazin“ für alle Zugewanderten und Deutschen zu bieten, dass einfach mal kritisch und lebensnah hinter die Kulissen unserer Multi-Kulti-Gesellschaft schaut. In der Sendung vom 20.07. ging es um zwei Streetworker – Necmi und Ibrahim – selbst zwei junge Männer mit Migrationshintergrnd, die es geschafft haben: Von ganz unten nach oben in ihrem Leben und in die Mitte der Gesellschaft. Nun sind sie Streetworker und, einer in einem Problemkiez in Wuppertal, einer in Köln, für Kids und Jugendliche Ansprechpartner geworden, wenn es um die Fragen geht: Wie soll es weitergehen mit mir? Schule? Ausbildung? Rumhängen? Gewalt, Drogen, Krimininalität? Die Reportage hat sehr deutlich transportiert: Jungs, die mit 12,13 oder 14 schon perspektivlos schienen, haben in den beiden Streetworkern endlich Menschen gleicher Herkunft gefunden, die sie respektieren, die an sie glauben und mit denen sie sich selbst identifizieren können.
Ich finde das eine tolle Nachricht – wir sind ein kunterbuntes Land mit kunterbunten Problemen und es ist toll zu sehen, dass Menschen wie Necmi oder Ibrahim ihre Heimat Deutschland ernst nehmen und ihr Leben so angepackt haben, dass sie nun ihre Erfahrungen weitergeben können und als Vorbild fungieren weil sie den Kids und Jugendlichen,,die nicht wissen, wohin es gehen soll, deren Eltern es nicht schaffen, sich zu integrieren, sagen und transportieren: Nimm dein Leben in die Hand, ich weiß wovon ich rede. Toll. Das könnte kein Thomas oder keine Irene leisten – wer selbst einst eingewandert ist und sich durch den Dschungel der Integration mit all seinen Schwierigkeiten boxen musste, der wird es wohl einfach authentischer ausstrahlen: Deine Heimat bietet dir viele Chancen, glaub an sie und an dich und hör auf, immer nur Scheiß zu machen 🙂 Toll.
Leider konnte ich keine Informationen zur Wiederholung der Sendung finden.
Ich finde die Idee auch super wichtig. Aus dem eigenen Leben mit zwei Kindern im Alter von 17 und 14 unter einem Dach kann ich bestätigen, wie wichtig Personen sind, die Vorbildcharakter (so will ich es mal nennen) haben. Es gibt im Leben von jungen Leuten welcher Nationalität auch immer und egal mit welchem Hintergrund stets Themen, bei denen die Eltern eben NICHT die Nächsten sind, sondern erst die Übernächsten oder Überübernächsten. Dann sind Leute wie Necimi oder Ibrahim sehr wichtig. Somit kann jeder, der mit jungen Leuten zu tun hat, sei es beruflich, privat oder anderswie, ein Necimi werden.
Ausschlaggebend ist nicht die ursprüngliche Herkunft der Pädagogin/ des Pädagogen, sondern ob ich das Kind auf gleicher Augenhöhe fordere und damit achte.
http://www.paidaia.com
Ein sehr interessanter Bericht über Herrn Ismail in der ZEIT
http://www.zeit.de/2009/22/C-Portraet-Streetworker
Danke, für den tollen Hinweis. Ein interessanter Artikel!
Paidaia und Ibrahim Ismail im Jahr 2013:
Klicke, um auf die_zeit_paidaia_e.v._2013.pdf zuzugreifen
http://www.paidaia.com
Danke für die Links, Veit! Schön, zu sehen, dass sich gute Menschen mit guten Ideen nicht aufhalten lassen, auch weiterhin gutes zu tun!